Bedingungsloses Grundeinkommen: Was wäre, wenn …?

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Bedingungsloses Grundeinkommen: Was wäre, wenn …?

Geld für jeden und jede, einfach so, vom Staat – das ist grob vereinfacht die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens. Ein Projekt, finanziert durch Crowdfunding, wagt den Praxis-Test.

Die Summe von 1000 Euro im Monat ist meistens im Gespräch, wenn es um das bedingungslose Grundeinkommen geht. Mit diesem Geld – unabhängig von Alter, Bildung, Berufsstand etc. – ließe es sich schon einigermaßen leben (in einer teuren Großstadt wie Köln allerdings nur auf kleinem Fuß).

In der Online- und Offline-Welt tummeln sich inzwischen zahlreiche Initiativen, die sich dafür einsetzen. Selbst eine Petition zum Thema fand genügend UnterzeichnerInnen, um im Petitionsausschuss des Bundestags verhandelt zu werden. Doch – noch? – sind Politik und Gesellschaft nicht so weit. Aus verständlichen Gründen und Vorbehalten – dazu im zweiten Teil mehr.

Auf der Crowdfunding-Plattform Startnext.de läuft derzeit eine Kampagne, in der Geld gesammelt wird für ein Jahr bedingungsloses Grundeinkommen. In kurzer Zeit waren auf der Seite www.startnext.de/mein-grundeinkommendie 12.000 Euro für das erste zusammen, derzeit läuft die Kampagne für ein drittes Jahres-Grundeinkommen. Dies ersten beiden werden am 18. September verlost – siehe www.mein-grundeinkommen.de.

Die Idee dahinter: Es soll in der Praxis erprobt werden, was passiert (sowohl auf individueller als auch gesellschaftlicher Ebene), wenn es ein das Grundeinkommen gäbe. Diejenigen, die es für ein Jahr erhalten, sollen darüber berichten, was sie damit anfangen. Beziehungsweise, wie sie ihr Leben nun gestalten, da sie sich um ein Basis-Einkommen keine Gedanken mehr machen und dafür nicht mehr einen Großteil ihrer Zeit investieren müssen. Ob ehrenamtliche Arbeit, Fortbildung, mehr Zeit für Familie, Freunde und Hobbys – vieles ist denkbar.

Und was bringt das Ganze? Nun, zunächst wird es spannend sein zu erleben, was tatsächlich – in der Praxis – geschieht, wenn es das Grundeinkommen gibt. Natürlich sind drei Menschen nicht repräsentativ für die ganze Gesellschaft, jedoch wird es sicherlich interessant sein zu erfahren, wie diese drei ihr Leben gestalten.

Von der Praxis zur Theorie: Was genau ist das bedingungslose Grundeinkommen (BGE)? Nun, es gibt verschiedene Modelle, die mal mehr, mal weniger „radikal“ ausgerichtet sind. Eines sieht beispielsweise die Anrechnung des BGE über die Einkommenssteuer vor. Ein anderes schafft diese Steuer gleich ab (und damit auch die ganze Steuerverwaltung inkl. Steuerfahndung, denn illegale Arbeit gäbe es dann nicht mehr). Für die Finanzierung ist meist die Erhöhung der Mehrwertsteuer vorgesehen.

Aus verständlichen Gründen gibt es viele Vorbehalte gegen diese Idee: Ist unsere derzeitige Leistungsgesellschaft doch darauf angewiesen und aufgebaut, dass die arbeitende Bevölkerung Geld einbringt für den Staat. Wer nicht arbeitet (aus welchen Gründen auch immer), gilt als Sozialschmarotzer.

Andererseits war es ja einst eine revolutionäre Idee (und ist es in den USA teilweise immer noch), dass der Staat Sozialleistungen wie Krankenkasse und Rente mitfinanziert. Außerdem muss heute niemand verhungern, der nicht arbeiten will – oder kann (Letzteres wird in der Diskussion um Hartz IV etc. gerne übersehen). Auf diese ganzen Errungenschaften des Sozialstaats können und wollen wir nicht mehr verzichten – zu Recht. Vielleicht ist es nun an der Zeit für den nächsten Schritt?

Im nächsten Teil des Artikels gehe ich näher auf Vor- und Nachteile ein und frage mich, was schlimmsten- und bestenfalls durch die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens geschehen könnte. 

Bild: gänseblümchen / pixelio.de

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